In Österreich leben Millionen Haustiere – treue Begleiter, Familienmitglieder und Seelentröster. Doch was passiert, wenn ein Tier entläuft oder gestohlen wird? Ohne eindeutige Kennzeichnung kann es schwierig sein, das Tier wiederzufinden. Das Chippen und die anschließende Registrierung bieten hier eine lebenswichtige Lösung.
Ein Mikrochip ist ein winziger, etwa reiskorngroßer Transponder, der unter die Haut des Tieres implantiert wird – meist im Nackenbereich. Er enthält eine weltweit einmalige 15-stellige Identifikationsnummer. Der Chip ist passiv, benötigt keine Energiequelle und wird durch spezielle Lesegeräte aktiviert, die die Nummer auslesen können.
Gemäß § 24a des österreichischen Tierschutzgesetzes müssen alle Hunde spätestens mit einem Alter von drei Monaten und vor der ersten Weitergabe gechippt und in der Heimtierdatenbank des Bundes registriert werden. Für Katzen besteht derzeit keine generelle Chip-Pflicht, jedoch wird das Chippen und Registrieren auch hier dringend empfohlen, insbesondere bei Freigängern.
Nach dem Einsetzen des Mikrochips muss die Identifikationsnummer zusammen mit den Kontaktdaten des Besitzers in einer Datenbank eingetragen werden. In Österreich ist die Heimtierdatenbank des Bundes die zentrale Anlaufstelle. Alternativ können auch Plattformen wie Petcard oder Animaldata genutzt werden. Wichtig ist, dass die Daten stets aktuell gehalten werden.
Ein gechipptes und registriertes Tier hat eine deutlich höhere Chance, nach einem Verlust wieder nach Hause zu finden. Für viele Tierhalter ist der Gedanke, ihr Haustier zu verlieren, unerträglich. Das Chippen ist ein Akt der Fürsorge und Verantwortung, der nicht nur gesetzliche Anforderungen erfüllt, sondern auch das emotionale Band zwischen Mensch und Tier schützt.
Das Auslesen des Mikrochips erfolgt mittels spezieller Lesegeräte, die die ISO-Normen 11784/11785 unterstützen. Diese Geräte sind in Tierarztpraxen, Tierheimen und bei Behörden im Einsatz. Für Privatpersonen gibt es ebenfalls Lesegeräte zu erwerben, diese sind bereits ab 30€ erhältlich. Diese Geräte ermöglichen es, den Chipstatus des eigenen Tieres zu überprüfen oder bei gefundenen Tieren schnell Informationen zu erhalten.
Das Einsetzen eines Mikrochips kostet in Österreich zwischen 30 und 60 Euro, abhängig vom Tierarzt und dem verwendeten Chip. Die Registrierung in der Heimtierdatenbank ist kostenlos. Angesichts der Vorteile – insbesondere der erhöhten Chance, ein verlorenes Tier wiederzufinden – sind diese Kosten eine lohnende Investition in die Sicherheit des Haustieres.
Das Chippen und Registrieren von Haustieren ist in Österreich nicht nur gesetzlich vorgeschrieben (für Hunde), sondern auch ein essenzieller Schritt, um die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer tierischen Begleiter zu gewährleisten. Es verbindet technische Präzision mit emotionaler Verantwortung und sollte für jeden Tierhalter selbstverständlich sein.
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